Landessynode 2019 zu „Kirche und Migration“
Wie kann das Zusammenleben mit Menschen anderer Religionen und anderer Kulturen gelingen? Was muss dafür getan werden, wie kann oder muss sich auch Kirche (ver-)ändern? Darüber ist ein Jahr lang in den westfälischen Kirchengemeinden, in Kirchenkreisen, in Ämtern, Werken und anderen Einrichtungen sowie in der Diakonie diskutiert und beraten worden. Auch Gesprächspartner aus Gesellschaft, Wirtschaft und aus dem Ausland haben sich mit dem Diskussionspapier „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ auseinandergesetzt. Das Schwerpunkthema „Kirche und Migration“ als sogenannte Hauptvorlage wurde auf der Tagung der Landessynode im Herbst 2018 eingebracht.
Zum Thema „Kirche und Migration“ gab es zahlreiche Reaktionen, darunter auch kritische Töne. Insgesamt stellte Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller bei der Präsentation der Rückmeldungen dennoch fest: „Wir wollen mehr Vielfalt leben und erleben!“ Auch wenn Integration oft mühsam sei, gehe es darum, wie Vielfalt im Leben der Gemeinden Gestalt gewinnen kann. Vor der Synode warb der Ökumene-Dezernent gemeinsam mit der Leiterin des Amtes für Mission, Ökmene und kirchliche Weltverantwortung/MÖWe, Pfarrerin Annette Muhr-Nelson, dafür, die Voraussetzungen für die kulturelle Entwicklung und Offenheit der Kirche zu schaffen.
Lesen Sie hier: Mündliche Einbringung in die Landessynode
Ein großer Teil der Rückmeldungen widmet sich den sozialethischen Herausforderungen in der Migrationsgesellschaft. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit einer Haltung, die Migranten zu Objekten von Integrationsprozessen macht und sie lediglich unter dem Gesichtspunkt volkswirtschaftlicher Nützlichkeit betrachtet – als Gegenüber einer scheinbar einheitlichen Mehrheitsgesellschaft. Stattdessen, so heißt es in einigen Stellungnahmen, sei ein teilhabeorientiertes Integrationsverständnis anzustreben, das Migration als „Motor gesellschaftlicher Erneuerung“ sieht.
Lesen Sie hier: Ergebnisse der Rückmeldungen
Mehr Vielfalt leben und erleben
Die westfälische Kirche will sich interkulturell öffnen, kirchliche Gesetze und Strukturen sollen überprüft werden, damit diese Entwicklung möglich wird. Menschen mit Migrationshintergrund sollen in ehrenamtlichen Leitungsgremien der Kirche mitwirken können. Die Reihe an Vorschägen für Veränderungen zu Flucht, Migration, Integration ist lang. Nach langer und durchaus kontroser Diskussion verabschiedete die Landesynode ein ganzes Maßnahmenbündel – es reicht von Bildungsarbeit über Kirchenasyl bis zur zivilen Seenotrettung.
Lesen Sie hier: Beschlüsse der Landessynode